Aus der Not geboren: Die Geschichte der Fahrrad-Erfindung

Heftige Schneefälle in der Schweiz, 30 Zentimeter Schnee mitten im Juli in Kanada.

Überschwemmungen in ganz Mitteleuropa, katastrophale Ernteeinbußen und schwere Hungersnöte. All das ist kein Auszug aus einem Weltuntergangs-Thriller über den Klimawandel, sondern die Chronik des Jahres 1816. Das Jahr ging als das „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichtsbücher ein – und führte indirekt zur Erfindung des Fahrrads.

Zurückzuführen sind die Kapriolen des Wetters auf den damaligen Ausbruch des indonesischen Vulkanes „Tambora“, der eine unglaubliche Menge von 150 km3 Staub und Asche in die Atmosphäre schleuderte.

Und wer hat’s erfunden?

Die daraus resultierenden Ernteausfälle in Europa führten zu einem drastischen Pferdesterben – einer Katastrophe in der damaligen Zeit, in der Pferde das Fortbewegungsmittel der Wahl darstellten. In dieser Notlage hatte der Schwabe Karl Drais die rettende Idee – was wäre wenn man einfach ein Gefährt bauen würde, das nicht von Pferden sondern vom Fahrer selbst angetrieben würde? Zack: Geboren war die Laufmaschine, auch „Draisine“ genannte, erste Version des Fahrrads.

22 Kilogramm – das erste Fahrrad war ein Schwergewicht

Die Draisine war ein eigentümliches Gefährt. Pedale waren noch nicht erfunden, das Ur-Fahrrad erinnerte daher eher an ein Laufrad für Erwachsene. Auch die Materialen waren noch simpel gehalten, das Fahrrad war ein hölzernes Gefährt, die Holzspeichenräder lediglich mit Metall beschlagen.
Dennoch – der erste Schritt war getan und am 12. Juni 1817 erfolgte in Karlsruhe die Jungfernfahrt der Draisine, damals von einem großen Publikum staunend verfolgt.
Die Premieren-Fahrt führte den stolzen Erfinder auf seinem 22 Kilo schweren „Fahrrad“ über eine 14 Kilometer lange Strecke, für die er eine knappe Stunde brauchte. Ungefähr 15 Kilometer pro Stunde auf einem 22 Kilo schweren Gefährt: Eine beachtliche Leistung.

Die Draisine war erst der Anfang

Der Anfang war gemacht, die Entwicklung vollzog sich nach anfänglichem Stottern in einer rasanten Geschwindigkeit. 200 Jahre später ist das Fahrrad das meistbenutzte Transportmittel der Welt! Und nicht nur das: Es ist Designobjekt, Sportgerät und Marketing-Gegenstand. Die Entwicklung des Fahrrads ist noch nicht abgeschlossen: Als KULTKEKS-Team arbeiten wir täglich daran, das Fahrrad mit Sattelschoner und Co. jeden Tag ein bisschen perfekter zu machen!